Wenn du mal nach Herat verreisen solltest, nimm nicht das Flugzeug. Die Flüge hier sind die reinste Katastrophe.
Es fängt ja schon auf der Startbahn an. Da spürst du bei dem niedrigen Reifendruck wie sich das Flugzeug über die Rollbahn rüberwurschtelt. Außerdem verdreht sich das Flugzeuggehäuse bei jeder kleinsten Unebenheit auf der Rollbahn.
Kabul liegt auf einer Höhe von 1800m, trotzdem liegt die Stadt in einem Kessel umgeben von hohen Bergen. Unglücklicherweise endet die Startbahn fast am Fuße eines Berges, so daß der Pilot das Flugzeug für eine Schraubenkurve nach dem Abheben stark zur Seite kippt. Und das nach fünf gewonnenen Höhenmetern nach dem Take off, grade ausreichend, daß die Tragfläche nicht auf dem Boden schleift. Danach geht es steil nach oben.
Einen steilen Start mag ich ja ganz gern. In Herat gibt es dann die zugehörige, steile Landung. Das gleiche Spiel, bloß rückwärts. Sturzflug aus voller Flughöhe, Schwenk in die Rechtskurve (immer noch Sturzflug), Kurve wird geflogen bis zu einer Flughöhe von drei Metern, Landung. Da klammerst du dich nur noch an den Sitz. Ich habe den Schock noch zwei Stunden später gespürt.
Übrigens hatten wir noch nicht einmal einen Hauch von Wind geschweige denn schlechtes Wetter!
Wir wohnen in Herat zu sechst in einem schönen Haus mit Garten. Die Unigebäude sind neu und sehr modern. Der Campus leider noch sehr sandig und unbegrünt. Aber das soll alles noch so schön werden wie in Kabul.
21 September 2008
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